Freitag, 18. Oktober 2013

Glauben Sie wirklich daran, dass Seminare nachhaltig wirken?

Und sind Sie dann oft enttäuscht, wenn Sie später keinerlei Wirkung bemerken?

Als Dienstleister habe ich viel mit Seminaren zu tun. Dabei stoße ich immer wieder bei den Verantwortlichen auf die unterschiedlichsten Meinungen und Vorstellungen zum Sinn und Nutzen dieser Veranstaltungen.
Deshalb möchte ich einige Worte darüber verlieren, wie realistisch Vorstellung und Motive mancher Entscheider sind, und wie menschliches Verhalten bei der Übernahme neuer Gedanken, Themen, Methoden und Handlungsweisen funktioniert!

  • Die erste Gruppe von Entscheidern hat ganz bestimmte Vorstellungen davon, was ihnen ein Dienstleister, Trainer oder Coach zu bieten haben muss. Sie wissen genau, wie das Ergebnis eines Seminars oder eines Workshops auszusehen hat. Doch auch wenn ich jetzt ins Fettnäpfchen trete, diese Vorstellungen sind bisweilen mehr als nur unrealistisch! Daran sind aber nicht unbedingt die Entscheider schuld, sondern viele der Anbieter von Schulungen, Ausbildung, Coaching, Seminaren und Workshops etc. Denn sie suggerieren seit vielen Jahren und Jahrzehnten, dass der Besuch eines zweitägigen Wochenendseminars die Mitarbeiter dazu befähigt, sofort 100-prozentig Ergebnisse, gleich um welches Thema es sich handelt, umzusetzen! Sie behaupten, wenn die Mitarbeiter die Logik und Stringenz verstanden haben, folge die Umsetzung von selbst! Und so entstand die Erwartung, komplexeste Themen in kürzester Zeit und mit geringst möglichem Aufwand zu einem Selbstläufer zu machen! Doch nach der 1000 Tage Regel werden sie feststellen, es sind oft kaum oder keine Resultate vom Seminar festzustellen. Daher sinkt die Akzeptanz von Seminaren.
     
  • So dumm kann doch niemand sein, werden Sie sagen! Stimmt! Die zweite Gruppe weiss genau, wie es abläuft! Warum kaufen sie dann für teures Geld suboptimale Ergebnisse ein? Hier wird das Seminar als Alibi verwendet, getreu dem Motto: "Wir tun doch etwas für die Fortbildung unserer Mitarbeiter!" Hier wird durch Aktionismus einfach ruhiggestellt. Es werden nicht wirklich Ergebnisse erwartet. Der Frust bei den Teilnehmern ist vorhersehbar!

Beide Gruppen investieren große Summen, ohne dafür die verdienten Resultate zu bekommen! Wenn in den Unternehmen ein Bildungscontrolling vorhanden wäre, würde es schnell offensichtlich, das die propagierten Ziele nicht erreicht wurden!

Das bedeutet, hier ist ein Paradigmenwechsel notwendig! Was ist notwendig, damit die Ergebnisse bei der Fortbildung stimmen und kein Frust aufkommt, Aktionismus unterbunden wird oder die Investitionen verschwendet sind?

Im richtigen Leben wissen wir alle, wie es wirklich funktioniert!

Stellen Sie sich zum Beispiel einen Top Fußballer vor! Warum läuft er nicht nur zu seinen Punktspielen am Wochenende auf? Warum trainiert er während der Woche? Er kann doch Fußball spielen!
Eine alberne Fragestellung meinen Sie?
Fakt ist jedoch, dass wir in unserem Berufsleben genauso handeln!
Was fehlt, ist Training! Denn wir wissen alle, sobald wir unsere Paradigmen (siehe Gruppe 1) beiseite lassen: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Im Sport und bei Top Unternehmen wird es uns vorgelebt.

Denken Sie über folgende simple Fakten nach:
Auch wenn die Inhalte eines Seminars intellektuell logisch, schlüssig und nachvollziehbar sind, gilt:

  • Gesagt ist noch nicht gehört,
  • gehört ist noch nicht zugehört,
  • zugehört ist noch nicht verstanden,
  • verstanden ist noch nicht einverstanden,
  • einverstanden ist noch nicht angewendet,
  • angewendet ist noch nicht beibehalten!
     
  • Verstehen und zustimmen bedeutet noch nicht, es zu können
  • Dann kommt üben und es kommen Fehler!
  • Wir benötigen Feedback und wir lernen!
  • Wir benötigen Zeit!
  • Und irgendwann können wir!

Worauf ich hinaus will, ist folgendes: Wenn Sie möchten, dass Ihre Seminare eine Wirkung erzielen, müssen Sie sich der Gruppe 3 (bei Top Unternehmen bereits vorhanden) anschließen, diese

  • Gruppe von Entscheiden sorgt dafür, 
    • dass Fortbildung stattfindet
    • und Früchte trägt!
    • Dazu ist es nötig, die richtige Methode der Fortbildung zu wählen und zu einem integralen Bestandteil des Unternehmens zu machen. (nötig für die Leistungsfähigkeit, siehe Sport :-)) 
    • Passend zum Thema Seminar ist hier zuerst ein Bildungscontrolling zu installieren, um den Bedarf festzustellen (qualitativ und quantitativ sowie inhaltlich) und um die Auswirkungen messen zu können. 
    • Und es ist ein internes Training (Zeit und Coaching) zu etablieren, um die theoretische Vermittlung des Seminars in der Praxis bei der Umsetzung zu begleiten und zu unterstützen.

D.h. wir müssen uns Zeit nehmen für die Personalentwicklung sprich für die Fortbildung. Sie ist notwendig für unsere Leistungsfähigkeit in der Zukunft. Wir werden von anderen Märkten überholt in Bereichen wie beispielsweise der Produktion.


Billig können andere besser!
Wir müssen gut sein!
Und gut sein können wir nur, wenn wir uns Neues aneignen, ständig trainieren um besser zu werden, es umsetzen dürfen und auch die Gelegenheit und die Zeit dazu eingeräumt bekommen!


Wenn Sie Fragen zu konkreten Maßnahmen oder Personalentwicklung oder der betrieblichen Fortbildung (auch über Seminare und Training hinaus) haben oder zu den nötigen Voraussetzungen, schreiben Sie mir eine E-Mail. Ich werde mich bemühen Ihnen eine zufrieden stellende Antwort zu geben!

www.diverso-consulting.com

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